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Leseproben

Düsseldorf

Es gibt da auch einen zig-Meter langen Stand, jedoch völlig ohne Wasser und Becher, nur leere Wasserwannen stehen da. Außer einem jungen Mann, der heftigsten Anfeindungen von Seiten der Läufer ausgesetzt ist, verweilt niemand mehr dort. Die übrigen scheinen »Fahnenflucht« begangen zu haben. Mein Gaumen ist bereits trocken, tröste mich aber mit dem Gedanken, sehr bald nach weiteren 5 km trinken zu können. [...]

Mittlerweile bin ich im vorderen letzten Drittel und es sind 15 km geschafft. Und tatsächlich eine neue Verpflegungsstelle kommt in Sicht. Von weitem höre ich aber schon wieder Geschrei von erbosten Läufern. Als ich näher komme, sehe ich zwar Wannen mit Trinkwasser, aber es sind keine Plastikbecher mehr vorhanden. Ein würdiger älterer Herr, anscheinend ein pensionierter Bundeswehroffizier, nimmt mir meine Reklamationsarbeit ab, indem er einen der wenigen am Stand verbliebenen Helfer anbrüllt, dass die Tische wackeln. [...]

Seit über 2 Stunden irre ich so durch die Stadt und entferne mich immer mehr vom Rhein, komme in eine Gegend, wo ich mir sicher bin, hier nie gewesen zu sein und kehre um. Jetzt bekomme ich Durst und auch der Appetit meldet sich. Doch das einzige, was ich dabei habe, ist der Zündschlüssel meines Autos. Es ist zum Heulen, ich bin völlig mittel- und orientierungslos.

In einer öffentlichen Toilette stille ich meinen Durst, indem ich aus dem Wasserhahn trinke. Ich weiß weder ein noch aus.

 




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